Als Frühchen werden Babys bezeichnet, die vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche geboren werden, also spätestens nach 36 Wochen und 6 Tagen. Außerdem spricht man bei Kindern mit einem Geburtsgewicht von unter 2500 g von einem Frühchen, auch wenn das Neugeborene erst später zur Welt kam.
Kennzeichnend für Frühchen sind in aller Regel diverse Anpassungsprobleme nach der Geburt: So benötigen die kleinen Wesen oft noch eine Unterbringung im Wärmebettchen oder sogar im Inkubator. Das Wärmebettchen ist eher für späte Frühchen reserviert, die ihre Körpertemperatur noch nicht selbstständig halten können – im Inkubator werden sehr kleine Frühchen hochgepäppelt. Vielen Frühgeborenen fehlt die Kraft, an der Brust der Mutter oder an der Flasche zu saugen, sie werden dann per Magensonde ernährt und erst allmählich zugefüttert.
Wenn Eltern sagen: „Unser Baby ist ein Frühchen“, dann kann dies bedeuten, dass das Kind zu Anfang um sein Leben kämpfen musste – oder dass es nur ein wenig Anlaufschwierigkeiten hatte.
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Überraschende Frühchen Geburt
Eine Frühgeburt kann sich zwar schon im Voraus ankündigen, stellt aber immer eine deutliche Zäsur im Lebensalltag der Eltern dar: Das Kind kommt direkt nach der Geburt auf die Neugeborenen-Intensivstation, es benötigt medizinische Hilfe, um in dieser Welt richtig anzukommen. Manche kleinen Kinder geraten in Lebensgefahr und müssen mehrfach operiert werden, dann nimmt das Hoffen und Bangen für Mutter und Vater scheinbar kein Ende.
Während auf der Wöchnerinnenstation alle Mütter ihre Babys bei sich im Zimmer haben, liegt die Mutter eines Frühchens allein da und muss Muttermilch abpumpen, um diese ihrem winzigen Zwerg zu bringen. Verwandte und Freunde dürfen das neue Baby zunächst nicht besuchen oder nur hinter einer Glaswand betrachten. Für die Eltern fühlt sich dies zumeist an wie ein katastrophaler Fehlstart ins Leben, darum vermitteln viele Krankenhäuser psychologische und praktische Hilfe für den Alltag mit dem Frühchen. So kommen Vater und Mutter bald besser damit klar, anzuerkennen: Unser Baby ist ein Frühchen.
Sprach man in früheren Zeiten bei Geburten vor der vollendeten 28. Woche pauschal von einem Spätabort, ist nach heutigem Stand der Technik klar: Selbst ein winziges Frühchen aus der 24 explanation. Woche hat bereits Chancen, zu überleben. Einige Kinder tragen leider nach ihrer frühen Geburt körperliche und geistige Einschränkungen davon, doch vielen merkt man den vorzeitigen Lebensstart nach Monaten oder Jahren gar nicht mehr an.
Auslöser von Frühgeburten
Mehrlinge kommen häufig früher auf die Welt oder müssen vorzeitig geholt werden. In vielen Fällen ist dabei die Versorgung im Mutterleib nicht mehr optimal gewährleistet. Mehrlingsschwangerschaften sind äußerst anstrengend, trotzdem muss die werdende Mutter so lange wie möglich durchhalten, damit ihre Kinder bei der Geburt einen möglichst weit fortgeschrittenen Reifezustand erreichen.
Auch Einlinge können natürlich zu früh geboren werden. In einigen Fällen ist eine bakterielle Infektion daran Schuld, die vorzeitige Wehen auslöst oder die Gesundheit von Mutter und Kind bedroht. Auch die sogenannte „Schwangerschaftsvergiftung“, die Gestose, kann ein Grund dafür sein, dass eine vorzeitige Geburtseinleitung oder sogar – in ganz akuten Fällen – ein Kaiserschnitt gemacht wird. Symptome einer Gestose können vermehrte Wassereinlagerungen, Eiweiß im Urin und Bluthochdruck sein.
Wenn der Blutdruck der Schwangeren dauerhaft bei einem Wert über 140 / 90 liegt, dann liegt wahrscheinlich eine Präeklampsie vor. Dabei kann das Kind im Mutterleib eventuell nicht mehr richtig versorgt werden, dies stellt der Arzt beim feindiagnostischen Ultraschall fest. Es gibt Blutdruck senkende Mittel auch für Schwangere, manchmal reichen diese aus, um die Schwangerschaft bis etwa zum errechneten Termin fortzuführen. In einigen Fällen ist aber auch eine dauerhafte Einweisung ins Krankenhaus nötig, wo es manchmal zu einer vorzeitigen Einleitung der Geburt kommt. Dann werden Eltern mit der Herausforderung konfrontiert: Das Baby ist ein Frühchen.
Entwicklung von Frühchen
Frühchen haben immer einen mehr oder weniger erschwerten Start ins Leben. Sagte man zu Großmutters Zeiten noch: „Ein Frühchen im siebten Monat kommt besser durch als im Achten“, gilt nach modernen Erkenntnissen: „Jeder Tag im Mutterleib zählt“. Noch dazu ist bei reiferen Frühchen jede einzelne Geburtswehe wichtig, die es im Mutterleib erlebt. Mit jeder Wehe wird der kleine Körper auf das Leben „dort draußen“ vorbereitet. Sollte es dann schlussendlich doch zum Kaiserschnitt kommen, waren die Schmerzen der Mutter keine vergebliche Mühe. Sehr kleine Frühchen werden allerdings immer operativ auf die Welt geholt, da sie den Geburtsvorgang nicht überstehen würden.
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Auch nach dem Aufenthalt auf der Intensivstation benötigen Frühchen in aller Regel mehr Entwicklungsförderung als normal geborene Kinder. Der zuständige Kinderarzt wird gleich zu Anfang informiert: Dieses Baby ist ein Frühchen. So wird er die Entwicklung dieses Kindes sehr genau beobachten, um bei Problemen frühzeitig die erforderlichen Maßnahmen einzuleiten. Viele Frühchen benötigen eine Physiotherapie, um ihre Motorik zu trainieren, aber auch andere Therapieformen für die unterschiedlichen Entwicklungsbereiche sind möglich. Eltern sollten diese Hilfsmöglichkeiten immer annehmen, um die optimale Entfaltung ihres Nachwuchses zu fördern. Einige frühgeborene Kinder haben ihren Rückstand gegenüber Altersgenossen bereits im ersten Lebensjahr wieder aufgeholt, andere benötigen etwas länger.
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