Allergien gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen bei kleinen Kindern und vermehrt auch bei Babys. Dabei ist die Tendenz steigend. Auch die Anzahl der Allergene nimmt immer weiter zu, was unter anderem daran liegt, dass das Baby heute mit deutlich mehr möglichen Allergenen in Kontakt kommt. Da ist zum Beispiel die Kleidung, die zwar hübsch bunt ist, aber eben nicht immer mit ungiftigen Farben gefärbt wurde. Da sind verschiedene Bestandteile im Spielzeug, auf welches Kinder allergisch reagieren und da sind die Nahrungsmittelallergene, die sogar gefährlich werden können. Verstärkt werden die Allergien durch Stress, dem heute auch schon Babys ausgesetzt sind und durch ungünstige Umwelteinflüsse, beispielsweise durch Rauchen der Eltern.
Nahrungsmittelallergien
Nahrungsmittelallergien sind heute deutlich häufiger anzutreffen. Babys reagieren teilweise schon auf bestimmte Nahrungsmittel, wenn sie deren Inhaltsstoffe über die Muttermilch in den Körper bekommen. Wichtig zu wissen ist, dass der wunde Po der Kleinen, der oft nach dem Genuss von Orangen oder Kiwis der Mutter entsteht, nicht als Allergie einzustufen ist. Hierbei handelt es sich lediglich um eine Überempfindlichkeit auf das Vitamin C, das schließlich eine Säure ist. Wenn die Kinder später diese Früchte selbst essen, reagieren sie häufig nicht mehr darauf, ganz einfach aus dem Grund, weil die Empfindlichkeit deutlich ehrabgesetzt wurde. Das Immun- und auch das Verdauungssystem der Kleinen ist dann weiter ausgereift und widerstandsfähiger.
Beim ersten Zufüttern aus dem Glas zeigen sich teilweise Allergien in Form von Hautausschlägen. Hier muss der Kinderarzt unbedingt klären, ob es sich tatsächlich um eine Allergie auf Nahrungsmittel oder auf bestimmte Stoffe der Nahrung handelt, oder ob andere Gründe für den Ausschlag verantwortlich sind. Gefährlich werden kann die Zöliakie, bei der die Babys auf das Gluten in der Nahrung reagieren. Sie müssen fortan glutenfrei ernährt werden, was eine enorme Umstellung für die ganze Familie bedeutet.
Allergien auf bestimmte Umwelteinflüsse
Teilweise leiden schon Babys unter den häufigsten Allergien, wie etwa unter der bereits erwähnten Zöliakie oder unter Heuschnupfen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn beide Eltern ebenfalls allergisch reagieren. Viele Kinder entwickeln eine Allergie aufgrund bestimmter Umwelteinflüssen, denen sie zum Beispiel in der Wohnung ausgesetzt sind. So gibt es Fälle von Babys mit Schimmelpilzallergien. Diese haben sie sich in der Wohnung erworben, die von Schimmel befallen ist. Anfangs äußern sich diese Allergien meist durch Schnupfen oder Niesanfälle, teilweise begleitet von Husten. Aus dieser Allergie kann sich ein Asthma entwickeln, das schwerwiegende Folgen haben kann. Daher ist es immer wichtig, beim ersten Verdacht auf eine Allergie den Kinderarzt aufzusuchen und die Ursache für die Beschwerden abklären zu lassen.
Einige Babys zeigen schon kurz nach der Geburt Allergien, so zum Beispiel auf den verwendeten Kleber auf Pflastern. In den Fällen ist es meist ausreichend, auf ein hypoallergenes Pflaster auszuweichen. Bei einer Pflasterallergie sind ebenfalls Hautausschläge üblich, die mit Jucken und Brennen einher gehen. Teilweise ist der gesamte Hautbereich geschwollen und gerötet. Die Beschwerden klingen mit jedem Mal, mit dem das Kind dem Allergen ausgesetzt ist, schlechter ab.
Tipps zur Behandlung und zur Vermeidung von Allergien
Vor allem, wenn ein Elternteil oder sogar beide bereits unter einer Allergie leiden, ist Vorsicht geboten. Denn deren Kinder sind besonders häufig von Allergien betroffen. Experten vermuten, dass sie die Anlage zu dieser Überempfindlichkeit bereits in sich tragen. Denn genau genommen ist eine Allergie keine tatsächliche Krankheit, sondern eher eine Überreaktion des Körpers. Dieser vermutet hinter dem Allergen einen Krankheitserreger und macht gegen diesen mobil. Die Abwehr des Körpers wird aktiviert und gegen den vermeintlichen Erreger eingesetzt. Das heißt, bei der Behandlung einer Allergie wird in erster Linie darauf gesetzt, den Körper zu desensibilisieren. Das erfolgt auf dem Wege, dass das Baby dem Allergen gezielt ausgesetzt wird, beispielsweise indem es regelmäßig mit abgeschwächten Allergenen gespritzt wird. Allerdings wird dafür ein gewisses Alter des Kindes vorausgesetzt.
Wichtig ist, dass es gar nicht erst zur Ausbildung einer Allergie kommt und das wiederum ist durch einige einfache Mittel möglich – auch wenn eine Allergie nicht mit Sicherheit verhindert werden kann. Empfohlen wird, das Baby bis zum sechsten Lebensmonat zu stillen, denn dadurch bekommt der kleine Körper regelmäßig einen Teil der Abwehrstoffe der Mutter zugeführt und lernt praktisch, „böse“ von „harmlosen“ Erregern zu unterscheiden. Das Zufüttern von Brei sollte erst ab dem sechsten Lebensmonat erfolgen. Wer Milch zufüttert, sollte allerdings keine hypoallergene Milch verwenden, das wird nur beim Verdacht auf eine Allergie empfohlen oder bei einer bereits vorhandenen Sensibilisierung. Kuhmilch sollte nicht vor dem achten Lebensmonat gefüttert werden.
In Bezug auf den Brei gehen die Empfehlungen heute dahin, nicht mehr so lange Zeit nur eine oder wenige Gemüsesorten zu füttern, sondern eine möglichst große Vielfalt zu bieten, um den Körper des Babys praktisch zu trainieren. Auch Fisch kann auf dem Speiseplan stehen. Interessant ist in dem Zusammenhang, dass die Babys in anderen Ländern auch nicht häufiger unter Allergien leiden, jedoch zuerst mit ganz anderen Lebensmitteln in Kontakt kommen. So stehen Fisch und Avocados bei kleinen Franzosen sehr früh auf dem Speiseplan, sind hierzulande aber immer noch als Erstnahrung verpönt.
Natürlich ist eine gesunde Umgebung zur Vermeidung von Allergien immens wichtig. So sollte generell für eine rauchfreie Umgebung gesorgt werden.
Kid portrait © TACartoons – Fotolia.com